Monday, January 05, 2015

Grand Isle



Man könnte denken, dass New Orleans fast am Meer liegt und es deshalb sehr einfach ist, an den Strand zu fahren. Doch das täuscht. Durch das Mississippi-Mündungsdelta ist New Orleans noch recht weit vom Meer entfernt. Dazwischen liegen jede Menge Sümpfe und Wetlands, also Bereiche, die in einer Weise mal über und mal unter Wasser liegen, dass dort keine Menschen leben.



Der einzige zugängliche Strand, der dem Staat Louisiana gehört, befindet sich auf der Insel Grand Isle, die durch Brücken und Dämme erschlossen ist. Dort gibt es hauptsächlich Ferienhäuser, die zum Teil einen eigenen Boots-Stellplatz vor der Haustür haben, da die Häuser durch Bayous und Kanäle erschlossen sind. Außerdem gibt es einen breiten Sandstrand.



Grand Isle war angeblich mal von alten Eichen bestanden, es gab durftende Oleanderhecken, Orangenbäume und verwitterte alte Plantagenhäuser. So hat wohl Lafcadio Hearn die Insel im 19. Jahrhunder vorgefunden.



Davon ist allerdings nichts mehr zu sehen. Die Insel verändert nicht nur Form und Lage durch Gezeiten und Stürme, sondern sie sieht so aus, als ob diverse Sturmflutereignisse und Wirbelstürme Häuser und Vegetation forgespült hätten. Die Häuser sind weitgehend neu und zum Teil extrem hoch aufgeständert. Statt Eichen und Orangenbäumen gibt es nur wenige Palmen.



Der Strand am Golf von Mexiko liegt auf der Südseite, im Norden hat die Ölindustrie die Wetlands fest im Griff. Hier liegen Ölbohrplattformen und Tanks. Auf der Fahrt haben wir viele LKWs gesehen, die Gestänge oder Rohre (für Pipelines) transportiert haben.



Der Tag am Meer im Januar fühlte sich eigentlich an wie manch ein Sommertag an der Ostsee: 25 Grad, das Wasser ca. 17-18 Grad. Der Nieselregen wurde leider immer stärker, weil er aber warm war, war es nicht ganz so schlimm. Schöneres Wetter hätte natürlich nicht geschadet für einen solchen Ausflug. Schließlich muss man etwa zwei einhalb Stunden fahren, um von New Orleans dorthin zu kommen.

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