Thursday, April 14, 2016

Olfactory Walk




Die Gruppe MAARA bietet Spaziergänge durch die sich permanent verändernde Stadt an. Der ol-fac-to-ry walk ist ein Spaziergang, bei dem die Nase durchaus die unterschiedlichen sozialen Schichten erschnüffeln kann. Das Viertel Domlur liegt an einem Fluss, der über und über mit Müll zugeschüttet ist, dem entsprechnd riecht es auch. Dennoch werden auch hier viele schicke Apartmentblocks gebaut, die mitunter direkt unter stinkenden Müllhalden liegen.



Ein Schwerpunkt des Spaziergangs war die Beschäftigung mit der Situation derjenigen, die den Müll behandeln, die in der Regel den Dalit angehören, die nach wie vor Schwierigkeiten haben, sozial aufzusteigen, auch wenn es gesetzlich vorgesehen ist, dass sie Zugang zu Universitäten bekommen. Ihr gesellschaftlicher Status ist nach wie vor ganz am unteren Ende der Skala angesiedelt. Es sterben auch regelmäßig Reinigungskräfte und Müllwerker, die den Abfall zum Teil mit bloßen Händen wegräumen, weil sie auch zu gefährlichen Aufgaben herangezogen werden.



Auch in diesem Viertel gibt es zwischen den Neubauten noch kleine Häuser, die auf einen älteren Dorfkern schließen lassen. Man merkt in diesen Abschnitten auch sofort, dass dort das Leben etwas anders ist, dass sich die Menschen gut kennen und einen anderen sozialen Zusammenhalt pflegen als diejenigen in den Apartmentkomplexen.



Dennoch sind alle von Müll umgeben.



Als Mittel das Abladen von Müll zu unterbinden, dienen Bilder der Gottheiten, denn dort möchte natürlich niemand Müll entsorgen, da das sicher spirituelle Konsequenzen hätte.

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