Sultanbeyli ist ein Stadtteil von Istanbul, den es erst seit den 1980er Jahren als solchen gibt. Er liegt auf der asiatischen Seite. Um dorthin zu gelangen muss man noch ziemlich weit hinter der Bosporusbrücke die Autobahn entlang fahren.
Sultanbeyli ist ein konservativ-religiöser Stadtteil, man sieht kaum Frauen ohne Kopftücher. Ich habe sogar tief verschleierte Frauen gesehen, die ein ca. sechsjähriges Mädchen dabei hatten, die ebenfalls tief verschleiert war. da beginnt man schon darüber nachzudenken, welche Zukunftsaussichten dieses Mädchen wohl haben wird.
In Sultanbeyli sind fast alle Häuser ohne Baugenehmigung errichtet worden, sogar das Rathaus. Neulich hatte ich in der Zeitung gelesen, dass im Moment dort zahlreiche Hauseigentümer ihre Häuser aufstocken, weil sie davon ausgehen, dass die Politiker im Wahlkampf ein Auge zudrücken.
Und tatsächlich: Es gibt unendlich viele Häuser, die bereits aufgestockt sind, an anderen wird gerade gebaut. Man hat fast das Gefühl, dass da ein wild gewordener Bauunternehmer investiert hat. Aber ich nehme an, dass alles eher in Handarbeit verrichtet wird. Wer sich also die notwendigen Ziegelsteine und Balken leisten kann, legt einfach los. Auffällig ist auch, dass die Geschossflächen häufig mit der Höhe zunehmen. Wer allerdings schon in den letzten Jahren aufgestockt hat, baut vielleicht doch nur eine kleine Hütte oben drauf.
Auch wenn die Bilder vielleicht einen eher ländlichen Eindruck hinterlassen: Sultanbeyli hat ca. 600.000 Einwohner. Die Menschen waren aber recht freundlich, manche wollten unbedingt fotografiert werden. Und manche Häuser sind offensichtlich noch nciht an das öffentliche Wassernetz angeschlossen, so dass die Menschen an einem öffentlichen Wasserhahn ihre Kanister füllen.
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