Saturday, May 20, 2006

Stadt am Wasser I


Früher waren die Flüsse sehr wichtige Transportwege in Tokyo. Es gab zahlreiche Wasserwege, auf denen Waren und Menschen transportiert wurden. Mit dem extremen Wachstum der Stadt nach dem Krieg wurden Kanäle zugeschüttet, Flüsse getunnelt oder überbaut. Deshalb bekommt man von der Wichtigkeit des Wassers für die Stadt in der Regel nicht sehr viel mit.



Anfang der 1960er Jahre, als Tokyo den Zuschlag für die olympischen Sommerspiele 1964 bekommen hatte, wurde beschlossen, ein modernes Stadtautobahnnetz zu bauen. Weil aber Grundstückspreise schon damals recht hoch waren und sich die Stadt davor scheute, Grundstücksbesitzer zu enteignen, nutzte man einfach den Luftraum über den Gewässern, denn die waren bereits städtisch. Deshalb macht es häufig keinen Spass, sich an den noch vorhandenen Tokyoter Flüssen aufzuhalten. Es ist dunkel, muffig und laut, weil man meist unter einer Autobahn spazieren geht.



Der Sumida-Fluss ist einer der großen Flüsse in Tokyo, weshalb es dort Ausflugsschiffe gibt, die einen zu zahlreichen Zielen in der Bucht von Tokyo bringen. So kann man beispielsweise per Boot von Asakusa (Standort der Asahi-Brauerei mit dem goldenen Bierschaum auf dem Dach, auch liebevoll Golden Turd genannt) nach Odaiba fahren, einem der großen Landgewinnungsprojekte in der Bucht von Tokyo.
Und obwohl dieser Fluss nicht überbaut ist, werden Autobahnen am Ufer entlang geführt. Trotzdem ist es sehr spannend, Tokyo mal von der Wasserseite aus zu betrachten.

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