Saturday, February 28, 2009
Spuren
Während das türkische Fernsehen mittwochs um 23:15 den türkischen Spuren in Deutschland nachgeht, lassen sich – wie bereits angesprochen – auch in Istanbul zahlreiche Spuren aus Deutschland finden: So liegen deutsche Baumärkte ganz offensichtlich im Trend.
Und während sich ganze Häuser in Fertiggerichte verwandeln können, lassen sich Gummibärchen ja letztendlich überall genießen.
Dieser Design-Laden fand offensichtlich das deutsche Autobahnlogo großartig, die türkisierte Schreibweise sieht allerdings so aus, als ob sich da jemand mit der Orthografie vertan hat. Aber wichtig ist ja, dass das Wort so im Türkischen richtig ausgesprochen werden kann.
Ehemalige Industrieareale
Im Bezirk Şişli gibt es ehemalige Industrieareale, die sich unterhalb der oben gelegenen besseren Wohnlagen befinden. Hier wird gerade sehr viel abgerissen, neu gebaut und umgestaltet. So finden sich beispielsweise direkt neben aufgelassenen Industrieruinen schickste Modeläden und Friseure, in denen teure Frisuren hergestellt werden.
Weiter unten am Hang wird zum Teil Müll abgeladen, der aber auch direkt nebenan nach Wertstoffen sortiert wird. Ebenfalls finden sich dort Hütten, die eigentlich unbewohnbar aussehen, aber der Rauch aus dem Schornstein zeigt an, dass hier doch auch gewohnt wird. Das zeigt eigentlich auch ein kleines Gemüsegärtchen zwischen den Trümmern. Unten im Tal wird auch schon die nächste innerstädtische Schnellstraße gebaut, nebenan sind auch neue Wohnhäuser fertig. Fragt sich nur, wer Lust hat, in dem grünen Häuschen direkt über der neuen Schnellstraße einzuziehen.
Frühlingsboten
So als ob die Pflanzen gerade darauf gewartet hätten, haben sich bei dem nassen und kalten Wetter der letzten Tage die ersten Blüten geöffnet.
Und so kann man frierend, mit Handschuhen, Mütze und Schal bekleidet bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen, wie es in den nächsten Wochen weitergehen soll. Jedenfalls ist für die nächste Woche eine Wetterbesserung vorausgesagt und auch die Temperaturen sollen zweistellig werden.
Çocuk Parkı
Manchmal findet man ja grüne Bereiche, die sogar betretbar sind. Normalerweise sind die Grünflächen mit Stacheldraht eingezäunt und gehören dem Militär oder es ist eine hohe Mauer darum gezogen und man kann nicht einmal hineinschauen. Dieser Park heißt auf dieser Seite »Çocuk Parkı«, was soviel heißt wie »Kinderpark«. Er ist quasi zweigeteilt. Einen Teil nimmt eine große Rasenfläche am Hang ein, hier sind bei dem fiesen Nieselregenwetter nur einige Jogger und Menschen mit Hund unterwegs.
Auf der anderen Seite sind zum Teil alte Bäume, zum Teil frisch gepflanzte. Dort befindet sich auch ein kleines Holzpalais, das »Validebağ Mustafa Necatibey Huzurevi«. Wobei es sich dort genau handelt, weiß ich nicht, es ist auf jeden fall zu klein, um als Wohnhaus zu dienen. Insofern ist es vielleicht so etwas wie eine osmanische Gartenlaube.
Autobahnpanorama VI
Tuesday, February 24, 2009
Holzhäuser
Die traditionellen Istanbuler Häuser sind aus Holz gebaut. Stehen sie am Bosporusufer und haben einen eigenen Anleger, heißen sie »Yalı«, ansonsten heißen sie »Konak«.
Wie Orhan Pamuk in seinem Buch Istanbul schreibt, sind diese Häuser entweder verfallen oder aber verbrannt, so dass es in der Stadt nur noch wenige dieser traditionellen Bauten gibt. In manchen Stadtteilen werden sie jedoch mit Mitteln der Unesco Weltkulturerbe-Stiftung saniert, so dass zu hoffen ist, dass manche dieser Häuser erhalten bleiben.
In den etwas außerhalb am Bosporus gelegenen Stadtteilen scheint die Vernichtung dieser Bausubstanz nicht ganz so weit fortgeschritten wie in den innerstädtischen Vierteln in Sultanahmet. Sowohl in Bebek als auch in Arnavutköy sind noch etliche dieser Häuser erhalten – teils sehr schick saniert, teils etwas abgeblättert oder aber doch komplett verfallen.
Manchmal weiß man allerdings nicht so genau, ob nur noch die Fassade aus Holz ist oder wieso der Rest des Gebäudes verputzt ist.
Fatih Sultan Mehmet Köprüsü
Die zweite Bosporusbrücke ist nach Mehmet dem Eroberer benannt. Ihm gelang es 1453, Byzanz zu erobern, wodurch das Osmanische Reich erstmals internationale Anerkennung erfuhr. Die Eroberung Konstantinopels beendete die Existenz des Byzantinischen Reichs. Die Brücke befindet sich an der engsten Stelle des Bosporus, dort, wo Mehmet der Eroberer zwei Festungen an den Ufern erbauen ließ, um Byzantinische Schiffe daran zu hindern, Konstantinopel zu erreichen. Sie verbindet die Stadtteile Hisarüstü auf der europäischen und Kavacık auf der asiatischen Seite.
Auch wenn sie weniger beeindruckend scheint als die Bosporus Brücke, so ist sie doch länger. Rund um die Brücke präsentiert sich aber ein ähnliches Bild, auch hier sind die Hänge unterhalb der Brücke dicht bebaut.
Die Farbe des Bosporus
Monday, February 23, 2009
Sunday, February 22, 2009
Winter
Autobahnpanorama IV
Innerhalb der Stadt gibt es immer wieder Grenzbereiche, die einen vergessen lassen, dass man mitten in der Stadt ist und nicht irgendwo in der Peripherie. Man läuft auf einem schlecht geteerten Streifen, auf dem einem Fußgänger mit Einkaufstüten entgegen kommen (das versichert einen, dass man nicht gerade eine Sackgasse entlang geht). Links ist die Friedhofsmauer, rechts ein Sandhaufen, hinter dem in der Ferne großstädtische Neubauprojekte zu sehen sind. Dann steht man an einer Autobahn mit einem provisorisch anmutendem Überweg, der hier irgendwie mitten im Nichts steht und doch eine wichtige Verbindung zu anderen Stadtteilen herstellt. Hier halten auch Busse und Minibusse und nehmen Fahrgäste auf, die scheinbar verloren im Nichts stehen.
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