Saturday, May 28, 2016

Selfies und andere Sonntagsvergnügen




Sonntags gehen die Bangalorians in die Parks, insbesondere jetzt, nachdem es geregnet hat und etwas abgekühlt ist. Die Parks sind nun unheimlich grün, vieles blüht. Da ist es dann sehr voll, die ganze Großfamilie kommt mit inklusive große Töpfe mit Essen. Letzten Sonntag war ich erst im Cubbon Park und dann im Lal Bagh. Eigentlich wollte ich meine Ruhe haben, das ist aber gar nicht so einfach, denn mit so einer weißen Haut wird man zu einer großen Attraktion.



Zunächst wollten ein paar Kinder, dass ich mit ihnen Selfies mit meinem Telefon mache, dann kam die ganze Großfamilie und porträtierte sich abwechselnd mit mir. Als die Großfamilie schließlich weiter gezogen war, kamen zwei Frauen von der Nachbardecke mit einem Teller voller Essen. Das konnte ich natürlich nicht ablehnen und setzte mich zu ihnen. Allerdings sprachen sie nur Kannada, auch auf der banachbarten Decke konnte niemand aushelfen und die Männer und Kinder schwirrten gerade woanders im Park herum. Im Zweifel sind es die Kinder, die Englisch können.



Im Gegensatz zum Cubbon Park ist der Lal Bagh ja ein richtiger botanischer Garten mit einem großen Glashaus und diversen anderen Besonderheiten, etwa den Disneyfiguren und der Floral Clock



Das Selfie – so wird nicht nur das Selbstporträt, sondern auch jede andere Form der Ablichtung von Familienmitgliedern genannt – ist DAS große Freizeitvergnügen, dem ausgiebig vor jeder Attraktion gefrönt wird. Besonders schön ist es, wenn die aufgereihten Kinder sich beim Fotografiertwerden gleich selbst auch noch einmal fotografieren.



Alle Attraktionen des Parks werden aber hinfällig, wenn man zwei Europäer_innen findet, denn ein Foto mit ihnen ist noch viel toller als mit dem Springbrunnen. Und so saßen Saskia und ich irgendwann erschöpft da, inmitten von indischen Großfamilien, die sich abwechselnd um uns herum positionierten, uns Kinder auf den Schoß drückten und uns dann noch die Hand schütteln wollten.



Leider hatte mein Akku versagt, Saskia sind allerdings ein paar schöne Gegenbilder gelungen. Man könnte vermutlich eine Serie darüber machen, was auf den Plastikschalen steht, in die die Handys eingepackt sind.

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