Seit längerem beschäftige ich mich mit historischen deutsch-japanischen Kontakten, denen ich nun hier vor Ort nachspüren kann. Obwohl Tokyo im 20. Jahrhundert gleich zwei Mal fast komplett zerstört wurde (1923 durch das große Kanto-Erdbeben und 1944/45 durch amerikanische Bombardierung), sind dennoch einige Spuren deutscher Architekten erhalten. Sogar das 1886 erschienene Reisetagebuch des Berliner Architekten Wilhelm Bötzmann, der mit seinem Kollegen Herrmann Ende beauftragt war, ein neues Regierungsviertel in Tokyo zu planen, steht mit persönlicher Widmung an den damaligen deutschen Botschafter in der Institutsbibliothek. Gebaut wurde schließlich nur das Justizministerium, das heute in aufwendig saniertem Zustand die Ministeriumsbibliothek beinhaltet. Das Gebäude ist eins der wichtigsten japanischen Kulturdenkmäler, da nicht viele Gebäude aus der Meiji-Zeit (1868-1912) erhalten sind.
Auf dem Gelände der Sophia-Universität gibt es gleich zwei Gebäude mit deutschen Wurzeln. Das Building No. One von 1932, gebaut vom deutschen Max Hindel, der in Yokohama lebte und das Kulturheim (kurutôruhaimu), 1911 vom deutschen Jesuitenpriester Hermann Hoffmann gegründet. Insbesondere hat mir gefallen, dass Kulturheim dort auf Katakana angeschrieben steht: クルトゥルハイム.
Friday, April 14, 2006
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