Friday, April 28, 2006
Ikea-Museum
Letzte Woche hat das erste Ikea im Großraum Tokyo eröffnet. Bislang hatten die Japaner wohl keine Lust, sich ihre Möbel selbst zusammenzuschrauben. Nun scheint sich die Situation verändert zu haben, möglicherweise hat aber auch Ikea mittlerweile mehr Möbel für winzige japanische Wohnungen im Programm. Neue Konzepte erfordern neue Werbestrategien, deshalb hat Ikea in den Meiji Outer Gardens entlang einer Allee eine Ausstellung aus kleinen Schaufenstern aufgebaut. Es heißt Ikea-Museum 4.5, wobei 4.5 für 4,5 Tatami steht. Zimmer werden hier in Tatami gemessen. Mein Zimmer hat beispielsweise 5,8 Tatami, das sind stolze 9,4 qm. 4,5 Tatami entsprechen ungefähr 7,5 qm, da passen natürlich nicht besonders viele Möbel rein. Aber wie die Boxen zeigen, kann man da doch einiges unterbringen.
Mich interessiert aber eher die Frage nach der Musealisierung: Heißt das, Ikeamöbel sind hier besonders selten, also wertvoll und teuer? Oder sind sie schon wieder aus den Sphären des Alltags verschwunden und gehören deshalb ins Museum? Wenn man damit beginnt, solche Fragen zu stellen, muss man leider feststellen, dass die Werbestrategie gescheitert ist. Denn teure Möbel, die die Wohnung in ein Museum transformieren, sind wohl kaum für eine gemütliche Gestaltung des Feierabends zu gebrauchen.
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