Tuesday, May 30, 2006

Japanisches Menü

29.05.2006 Nach Tokushima wäre ich sicherlich nie gekommen, wenn ich hier nicht mit einer Kuratorin des Tokushima Museum of Modern Art verabredet gewesen wäre. Und wie an den meisten Orten, an denen ich mich mit Japanern treffe, wurde ich sehr herzlich empfangen. Man ist allgemein immer bemüht, mir nicht nur bei meinen Recherchen behilflich zu sein, sondern auch meinen Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. So wurde ich abends in ein traditionelles japanisches Restaurant eingeladen, wo wir insgesamt zu viert fürstlich gespeist haben. Für mich war es die Premiere eines so umfangreichen japanischen Menüs.
Man hat unten die Schuhe ausgezogen und sitzt im ersten Stock in einem kleinen Raum mit zwei Tischen an einem niedrigen Tisch auf Tatami-Matten. Eine kleine Stellwand schirmt einen von der zweiten Partei im Raum ab.

Das Essen begann mit etwas Frühlings-Tofu und Gemüse. Dann folgte Sashimi, ein weiterer Gang Sashimi mit noch anderem Gemüse und einer anderen Art Tofu.


Dann kam eine Suppe mit Shrimps in einem Teig von geklopftem Reis.

Als nächstes gab es Tempura, in Teig ausgebackenes Gemüse und Fisch.

Dann kam ein Reisgericht, in suppenähnlicher Konsistenz mit Muscheln, dazu eingelegtes Gemüse.

Danach gab es noch ein Goma-Sorbet (Goma ist schwarzer Sesam).

Zum Abschluss gab es ein Gelee aus geklopftem Reis mit Früchten und eine Schale Macha, das ist pulverisierter Grüntee, der auch bei der Teezeremonie gereicht wird.

Getrunken haben wir dazu Bier und Sake. Von vielen Dingen, die ich gegessen habe, weiss ich nicht, was es ist. Es gibt hier so viele mir völlig unbekannte Gemüse- und Kräutersorten, von Reis gar nicht zu sprechen. Was mich aber total begeistert, ist nicht nur der tolle Geschmack, sondern auch das Aussehen. Fast alle Speisen waren mit Momiji-Blättern dekoriert, das ist japanischer Ahorn, der zurzeit sehr auffällt, weil die Blätter so ein intensives Hellgrün haben.

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